Zitat von Gast
Zitat von IG-Taxi-Lübeck
Im laufe des nächsten Jahres stehen etliche Konzessions Neuerteilungen an, mämlich alle von Mietwagen auf Taxi umgstellten Konzessionen.
Hierzu ein interessanter Beitrag von:
Taxi - Heute [/size]
18. August 2011, 12:12 Uhr von Jürgen Hartmann (jh)
[size=200]Keine Schichtzettel, keine Konzession
Weil ein Berliner Taxiunternehmen keine Schichtzettel vorlegen konnte, verweigerte die Genehmigungsbehörde die Konzessionsverlängerung. Einen Eilantrag des betroffenen Unternehmens lehnte das Gericht nun ab.den ganzen Beitrag lesenn...
Das wird ja lustig....
Richtig sooo..immer raus mit den schwarzen Schaafen..........
Megabetrug im Taxigewerbe: Offenbar schleusen Taxiunternehmen in Deutschland jährlich Milliarden am Fiskus und den Sozialversicherungsträgern vorbei. Dies belegen Zahlen aus Berlin und Köln, die der Nachrichtenagentur dapd vorliegen. Demnach hinterzögen die Taxiunternehmen Milliardensummen an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, in dem sie ihre Mitarbeiter schwarz fahren ließen. Der Vorstand des Taxiverbands Berlin-Brandenburg, Detlev Freutel, erklärte dazu, er gehe davon aus, jeder zweite Euro werde schwarz eingesteckt.
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Betrug ist für Taxigewerbe fast risikolos
Betrogen werden der Fiskus, die Sozialsysteme, die Berufsgenossenschaft. Der Betrug ist für Unternehmer wie Fahrer fast risikolos. Derzeit ist es kaum möglich, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Das Problem ist seit langem bekannt. Bereits vor zehn Jahren rechnete eine Bund-Länder-Expertengruppe mit einem Umsatzbetrug in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Schwarz gezahlte Löhne machten demnach 750 Millionen Euro aus. Doch die Politik blieb weitestgehend untätig.
Neue Zahlen aus Berlin zeigen jetzt das Ausmaß und die Dreistigkeit des Betrugs. Die Verkehrsexpertin der Grünen im Abgeordnetenhaus, Claudia Hämmerling, präsentierte belastbare Zahlen. Dazu wandte sich die Politikerin an die Berufsgenossenschaft (BG) Verkehr, an die jeder Taxiunternehmer entsprechend seinen Lohnzahlungen nach einer festen Formel Beiträge zahlen muss. Dort erfuhr sie, dass die Berliner Taxiunternehmer zwischen 150 und 750 Euro pro Konzession zahlen. Daraus lassen sich die von den Unternehmen gezahlten Löhne ableiten.
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"Das kann gar nicht sein"
Nachdem Hämmerling die Lohnsummen durchgerechnet hatte, wollte sie ihren Augen kaum trauen. Wer 150 Euro pro Taxikonzession an die Genossenschaft überweist, zahlt seinem Fahrer im Monat gerade mal 480 Euro. "Diese Angabe ist absolut dreist, das kann gar nicht sein", war ihr sofort klar. Dann würde ja ein Unternehmer mit vielleicht zwanzig Taxen seine Fahrzeuge jeweils nur eine knappe Woche fahren lassen. Dann nämlich hätten die Fahrer - die einen festen Anteil des Umsatzes als Lohn erhalten - nach aller Erfahrung ihre offiziell angegebenen 480 Euro beisammen.
Die 20 Taxen würden nach dieser Rechnung für den Rest des Monats abgestellt. In Wirklichkeit werden natürlich ganz andere Summen eingenommen und gezahlt, das läuft dann alles schwarz. Aus weiteren Unterlagen der Berufsgenossenschaft, die der dapd vorliegen, geht hervor, dass in einer zweiten deutschen Großstadt sogar noch geringere Beiträge gezahlt werden. Das heißt, dort wird noch schamloser betrogen.
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Kein Geld für mehr Kontrollen
Hämmerling engagiert sich seit Jahren, um etwas an diesen Zuständen zu ändern. "Die ehrlichen Unternehmer stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte die Abgeordnete. Sie machte bereits 2007 öffentlich, dass allein in Berlin mit einem jährlichen Schaden von 50 Millionen Euro gerechnet wird. 2009 teilte dann die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit, dass sechs neue Stellen beantragt seien, um die Kontrollen zu verschärfen. Das erwies sich allerdings bisher als Luftnummer. Eine Nachfrage bei dieser Senatsverwaltung am vergangenen Freitag war ernüchternd. "Viel weiter als vor zwei Jahren sind wir leider nicht", sagte eine Sprecherin. "Die angeforderten sechs Stellen wurden mit Verweis auf die Haushaltslage verweigert."
Weiter hieß es, dass Kontrollen einen hohen Verwaltungsaufwand erforderten, weshalb mit dem derzeitigen Personalbestand nicht mehr Überprüfungen zu leisten seien. Das macht Claudia Hämmerling richtig sauer: "Es ist einfach Schwachsinn, was da passiert. Das ist verantwortungslos." Die Investition in zehn neue Stellen koste vielleicht 500.000 Euro im Jahr, wobei Berlin noch auf seinen Stellenpool zugreifen könnte, der ohnehin bezahlt wird. "Und damit", rechnet sie vor, "könnte man das Hundertfache, nämlich 50 Millionen Euro wieder reinwirtschaften. Mehr Kontrolle heißt weniger Betrug."
Taxigewerbe klassisches Feld der Schwarzarbeit
Der Sprecher der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls erklärte, das Taxigewerbe sei ein klassisches Feld für Schwarzarbeit: "Es werden von den Fahrern staatliche Leistungen bezogen, in der Regel Hartz IV oder Arbeitslosengeld, und dann wird über das erlaubte Maß dazu gearbeitet." Für die Unternehmer lohnt sich der Betrug erst recht. Nach Meinung des Vorsitzenden der Berliner Taxi-Vereinigung, Matthias Bornschein, sind 70 Prozent der Berliner Taxifahrer Sozialschmarotzer, die ihre echten Umsätze verheimlichen und betrügen.
Das funktioniere wie in der ganzen Republik: Taxameter, Tachostände und Buchhaltungsprogramme würden manipuliert, betrügerische Taxiunternehmer ließen dann auch Schichtzettel, Servicerechnungen und Tankquittungen verschwinden. Bornschein sagt: "Das Problem ist, dass die Behörden in der Regel nur große Betriebe mit einer richtigen Betriebsprüfung kontrollieren. Die kleineren Firmen mit vier oder fünf Taxen werden fast nie durchgeprüft. Und bei Straßenkontrollen ist kaum einer zu überführen."
Jeder zweite Euro wird schwarz eingesteckt
Freutel geht davon aus, dass jeder zweite Euro vom Umsatz schwarz eingesteckt wird. Allein in Berlin liegt der Umsatz der Branche nach seiner Schätzung bei 250 bis 300 Millionen Euro im Jahr. "Wer bis vor ein paar Jahren über das Thema Schwarzarbeit in unserer Branche gesprochen hat, auch bundesweit, der wurde als Nestbeschmutzer beschimpft. Ich bin selber aufgefordert worden, von meinem Verbandsposten zurückzutreten", sagt Freutel. Man wolle das Thema in vielen Verbänden noch immer totschweigen oder kleinreden, obwohl "die ehrlichen Unternehmer für ihre betrügerischen Kollegen die Zeche mit zahlen müssen".
Die überführten und verurteilten Betrüger in der ganzen Republik seien dann angeblich immer Einzelfälle und schwarze Schafe. Es sind aber trotz des geringen Risikos erwischt zu werden, viele schwarze Schafe: In Nürnberg wurde ein Taxi-Unternehmer zu drei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt für 400.0000 Euro Steuer- und 500.000 Euro Sozialabgabenbetrug. Ein Rosenheimer wurde bei 50-fachem Sozialbetrug erwischt. In Osnabrück endeten nach einer Großrazzia 90 Verfahren mit Strafbefehl oder Urteil. Bei dieser Razzia im Jahr 2000 kam erstmals das Ausmaß des Betrugs ans Licht. Und der ehemalige Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes ist inzwischen vorbestraft, weil ein Gericht ihn wegen Sozialversicherungsbetrugs zur Zahlung von 210 Tagessätzen verurteilte.
Alle wissen Bescheid, keiner tut was
Nach der Großrazzia in Osnabrück war vielen klar, dass etwas geschehen muss. Arbeitsgruppen wurden eingerichtet, Beratungen abgehalten, Berichte vorgelegt. Experten des Bund-Länder-Fachausschuss taxierten im Jahr 2001 den Betrug bei den Umsätzen auf 1,3 Milliarden Euro. Löhne in Höhe von 750 Millionen Euro würden schwarz gezahlt. Die Arbeitsgruppe machte Vorschläge zur Verbesserung der Kontrollmöglichkeiten und für Anpassungen der Gesetze und Vorschriften. Doch nichts geschah. Die zuständigen Bundesministerien richteten eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Schwarzarbeit ein. Wieder geschah nichts. Das kritisierte der Bundesrechnungshof 2006. Weitere Steuerausfälle in Millionenhöhe seien "nicht länger hinnehmbar", weswegen Sofortmaßnahmen vorgeschlagen worden seien. Der Rechnungshof erwarte, "dass umgehend Maßnahmen eingeleitet werden". Der Appell verpuffte.
Hamburg zeigt wie es geht
In Hamburg lässt man seit 2004 ein Dauer-Gutachten über die wirtschaftliche Lage des Taxigewerbes erstellen. Dessen erstes Ergebnis wurde 2006 vorgelegt und war so erschreckend, dass sich endlich etwas tat. Denn bei 58 Prozent der überprüften Unternehmen waren die Angaben zu den Umsätzen betriebswirtschaftlich einfach nicht plausibel. Mit den Taxen wurde so wenig verdient, dass sie eigentlich nur aus "Liebhaberei" gefahren wurden. Danach schuf die Hansestadt fünf neue Kontrolleursstellen. Taxi-Konzessionen gibt es jetzt nur noch bei plausibler Geschäftsführung, Tachostände werden immer wieder kontrolliert und in einem Pilotprojekt wird das nicht-manipulierbare Fiskaltaxameter eingesetzt. Die Folge: diverse Konzessionen wurden zurückgegeben und die gemeldeten Umsätze stiegen deutlich an.
Die Abgeordnete Hämmerling fordert jetzt die Übernahme des Hamburger Modells. Mit zehn Stellen gelänge es nach ihrer Einschätzung den "Berliner Sumpf auszutrocknen". Zudem fordert sie vom Bund, schnell die Plausibilitätsprüfung der Umsätze vorzuschreiben und die Beweislast umzukehren: "Das Unternehmen muss dann beweisen, wie es mit solch geringen Umsatzzahlen wirtschaftlich überleben kann." Das betrugssichere Fiskaltaxameter soll bundesweit übrigens ab 2016 kommen.