Nach dem Rückzug von Ryanair und Wizzair steht der Flughafen in Blankensee vor dem Aus. Ich habe mich immer bisher als Fan des Flughafens positioniert. Meine Gründe waren stichhaltig:
1. Fuhlsbüttel ist nach erfolgter Kapazitätserweiterung im Jahre 2010 nicht mehr ausbaufähig. Der Bau einer dritte Start-und Landebahn wäre nicht möglich. Lübeck-Airport hätte das Potential Fuhlsbüttel zu entlasten und quasi als dritte Start-und Landebahn zu dienen. Zudem haben die Terroranschläge am Airport Brüssel gezeigt, wie wichtig funktionierende Ausweichmöglichkeiten sein können.
2. Lübeck mit einer Universitätsklinik, mit namhaften und weltweit agierendenen Firmen wie die Drägerwerke oder der Possehl Group aber auch als attraktiver Touristikstandort, hätte durchaus vielversprechendes Potential gehabt.
Nun stellt sich die Frage wie es weitergehen soll, falls kein neuer Investor gefunden wird?
Die GÜNEN in Lübeck machen es sich mal wieder gewohnt einfach. Sie rufen nach einer sofortigen Abwicklung des Flughafen in Blankensees und nach der Renaturierung des Geländes. Sie vergessen dabei, dass dann Fördermittel in Höhe von mehreren Millionen Euro sowohl an die EU als auch an das Land zurück zu zahlen sind. Hinzu kommen die nicht unbeträchtlichen Kosten für den Rückbau der geförderten Installationen wie z.B. das Instrumentenlandesystems. Und als Partei der in Vollzeit beschäftigten Pädagogen machen sich die GRÜNEN auch keinen Kopf um die Arbeitsplätze der Flughafenmitarbeiter.
Zunächst ist festzustellen: Es gibt für Lübeck-Blankensee keinen Plan-B. Es existiert kein Konzept für die Nutzung eines Flughafens der scheinbar nicht mehr benötigt wird. Ich fordere daher die Ausarbeitung eines längst überfälligen Konzeptes für die weitere Nutzung des Flughafen, falls kein neuer Investor gefunden wird. Ich fordere das in dem Konzept die Möglichkeit offen gelassen wird, den Flughafenbetrieb innerhalb weniger Wochen wieder aufzunehmen. Der Flughafen Lübeck soll den Status eines Verkehrslandeplatzes erhalten. Mit der Herabstufung vom Flughafen zum Verkehrslandeplatz entfallen kostenproduzierende gesetzliche Bestimmungen und Auflagen. Ich fordere den Oberbürgermeister Bernd Saxe auf Gespräche mit dem Senat der Hansestadt Hamburg als größten Anteilseigner der Hamburg Flughafen GmbH aufzunehmen, mit den Ziel den Flughafen Lübeck in die Hamburg Flughafen GmbH zu überführen. Das allerdings wird nur gelingen, wenn die Hansestadt Lübeck bereit ist sich an etwaigen Defiziten aus dem Betrieb des Lübecker Flughafens anteilsmäßig zu beteiligen.